Zwei erfolgreiche Rodel-Brüder machten auch beruflich Karriere
Dr. Andreas Ruetz
geb. 8. April 1975 in Innsbruck
Gemeinsam mit Bruder Helmut war Andreas Ruetz im Doppelsitzer einer der erfolgreichsten Naturbahnrodler in den 90er Jahren. Vier Weltcup-Gesamtsiege, drei Europameistertitel und ein Weltmeistertitel zieren seine sportliche Vita.
Der Erfolg blieb Andi auch im Berufsleben treu. Freilich musste er dafür die Karriere schon mit 24 Jahren beenden. Die Ausbildung stand für den Erfolgssportler schon immer an erster Stelle. Und so besuchte er zunächst das Sportgymnasium Innsbruck und startete dann sein Studium der Rechtswissenschaften. Heute ist er verheiratet und führt in Innsbruck seine eigene Rechtsanwaltskanzlei.
Dem Rodelsport ist er, nachdem er viele Jahre keinen Kontakt zur Szene hatte, inzwischen wieder verbunden, wurde in die Rechtskommission der FIL berufen.
Seine sportliche Vergangenheit möchte Andi nicht missen. Auch wenn er weiß, dass seine aktiven Zeiten mit den heutigen nicht vergleichbar sind. „Die Konkurrenz ist viel größer geworden, und man muss deutlich mehr Zeit investieren. Um Zuschauer zu begeistern, sollte es das Bestreben der Offiziellen sein, die Bahnen näher an die Ballungszentren heran zu bringen“, sagt Andreas Ruetz.
Dipl.-Ing. Helmut Ruetz
geb. 21. November 1972 in Innsbruck
Ich startete mit dem Naturbahnrodelsport erst recht spät, in einem Alter von 13 Jahren. Mit dem Umstieg von der Hauptschule Kematen in die HTL-Hochbau nach Innsbruck war das Rodeln aufgrund der schulischen Verpflichtungen nur begrenzt möglich. Trotzdem stellten sich erste Erfolge bei den Junioreneuropameisterschaften 1990 und 1991 mit jeweils vierten Plätzen im Doppelsitzer ein.
Während des Architekturstudiums konnte ich das Training dann ohnehin intensivieren und selbst einteilen. Im Sommersemester musste ich dann halt oft einiges aufholen, was ich im Winter versäumt hatte.
Mit Einführung des Weltcups im Jahr 1992 erzielte ich gemeinsam mit meinem Bruder Andreas die ersten Siege im Doppelsitzer auf internationaler Ebene. Ein großer Erfolg war das Auftaktrennen des Naturbahnrodelweltcups am 13. Dezember 1992 im finnischen Rautavaara das wir sensationell gewinnen konnten.
Der Höhepunkt unserer Karriere, war der Gewinn der Weltmeisterschaft 1998 wiederum im finnischen Rautavaara.
Nach vier Gesamtweltcupsiegen, drei Europameistertiteln und dem Gewinn der Weltmeisterschaft stand nach der Saison 1999/2000die Frage im Raum, wie es weitergehen sollte. Wir hatten noch ein Ziel – und das hieß Olympische Spiele. Als dann aber feststand, dass Naturbahnrodeln auch 2006 in Turin nicht olympisch sein wird, und wir praktisch alles gewonnen hatten, was es zu gewinnen gab, wurde die Rennrodel sprichwörtlich in die Ecke gestellt.
Nach Abschluß des Architekturstudiums 2000 und Praxisjahren arbeitet Helmut nun im Architekturbüro von Patrick Weber in Oberperfuss.
Er ist seit 2005 mit Angelique verheiratet und hat 2 Töchter – Riccarda und Emma.
Beide Töchter sind ebenfalls vom Naturbahnrodelsport begeistert, und werden von Helmut mit großem Einsatz unterstützt.
Erfolgsbilanz von Andreas und Helmut Ruetz:
Gesamtweltcupsieger: 1994/95, 1995/96, 1997/98, 1998/99
Europameister: 1995, 1997, 1999
Weltmeister: 1998
Das könnte dich auch interessieren:
Olympische Spiele in Tirol – und Naturbahnrodeln wäre dabei!
Kann mich noch gut an Andi und Helli erinnern. Lang ischs her☺ War eine schöne Zeit. Leider musste ich meine Rodelkarriere aus gesundheitlichen Gründen noch früher beenden.
LikeLike
die beiden Jungs repräsentierten das, was man im Spitzensport so schätzt – aber nicht überall findet ! Fairness, Bescheidenheit und immer am Boden. Einfach echte Sympathieträger ! Daher ist es auch bezeichnend, dass die beiden auch im Berufsleben ihren Weg gemacht haben. Ich freue mich immer wenn ich einen der beiden Jungs treffe !
LikeLike
Absolut richtig Othmar!
LikeLike